Sportverletzungen werden häufig in der Physiotherapie mit Übungen an Fitnessgeräten oder ohne Sportgeräte und zusätzlich mit Tape therapiert. Welche Sportverletzungen haben welche Ursachen, wie sieht die gängige Therapie aus, was kann mit dem Tape erzielt werden und welche Arten von Tape gibt es überhaupt - das wird in unserem Blogartikel thematisiert.
Häufigste Sportverletzungen
Zu den allgemeinen Sportverletzungen zählen
Distorsionen
Distorsionen (Verstauchungen) entstehen dadurch, dass Gelenkstrukturen gegeneinander verschoben werden..
- Symptome: Bluterguss; Schwellung; Bewegungsseinschränkung (schmerzbedingt)
- Therapie: PECH - Pause / Eis / Compression / Hochlagern; Ruhigstellung mittels Stützverband, Tape, Gips zwischen 3 und 6 Wochen; Biofreeze Kältegel Anwendung.
Frakturen (Knochenbrüche)
Luxationen
Luxationen (Verrenkungen) entstehen aufgrund einer direkten oder indirekten Gewalteinwirkung auf das Gelenk.
- Symptome: Heftige Schmerzen bei Bewegung und Druck, Schwellung, Bluterguss, abnorme Gelenkstellung und Beweglichkeit
- Therapie: PECH; Einrenken und lokaler Betäubung oder Vollnarkose, anschließend 8-10 Tage ruhig stellen
Bänderrisse
Bänderrisse können in drei Schweregrade unterteilt werden
- Grad I: Unvollständiger Bänderriss, bei dem einige wenige Faser durchtrennt wurden. Das Gelenk bleibt stabil
- Grad II a: Es sind weniger als 50 Prozent der Fasern eines Bandes gerissen. Das Gelenk bleibt stabil
- Grad II b: Es sind mehr als 50 Prozent der Fasern zerrissen: Das Gelenk wird instabil
- Grad III: Alle Fasern des Bandes sind gerissen. Das Gelenk wird instabil
- Symptome: Bluterguss, Schwellung, schmerzbedingte Bewegungseinschränkung, instabiles Gelenk
- Therapie: PECH; Operation oder konservative Therapie mit Ruhigstellung (Stützverband, Tape, Gips) zwischen 3 und 6 Wochen
Kontusionen
Kontusionen entstehen durch äußere Gewalteinwirkungen (Schläge / Stürze, ...).
- Symptome: sofortiger starker Schmerz, der in Ruhe relativ schnell abklingen kann; Bewegungseinschränkung (in Abhängigkeit von Größe des Hämatom s und Gelenknähe)
- Therapie: PECH; kühlender, großflächiger Druckverband für 20 Minuten, dann lösen und durchbluten lassen, anschließend wieder Druckverband; keine Wärme, kein Alkohol und keine Massage
Therapieformen bei Sportverletzungen
Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Therapieformen für Sportverletzungen. An dieser Stelle soll eine kleine Auswahl aufgeführt werden. Es gibt zahlreiche andere Formen, u.a. den Muskelaufbau an Fitnessgeräten. Daneben werden zahlreiche Sportverletzungen mit Tape therapiert
Cranio-Sacrale Therapie
- Ursprung: craniale Osttheopathie
- Druckanwendungen auf verschiedene Schädelteile, die körperliche und emotionale Empfindungen auslösen
- Craniosakralbehandlung: sanfte, manuelle Form der Therapie am ganzen Körper, mit dem Schwerpunkt Schädel (cranium), Wirbelsäule und dem Kreuzbein (sacrum);
- Behandlung setzt am Liquor-Drucksystem des ZNS an
Kinesiologie
- Ansatz: Störungen im Körper wirken sich auf das biochemische System, die Biomechanik und die psychische Ebene aus; die Muskelfunktion verbindet diese 3 Bereiche;
- Getestet wird über die Muskelkraft: einzelne Organe und auch Meridiane (Chinesische Medizin) sind einem Muskel zugeordnet, so dass bei einer Muskelfehlfunktion eine Störung im zugehörigen Organ vorliegen kann
- Ziel: Erkennen, was und wo etwas aus der Bahn kippt
Osteopathie
- Name ist entstanden, da Andrew Taylor Still Ende des 19 JH annahm, dass alle Krankheiten Auswirkungen auf die Knochen hätten
- Osteopathie heute: Diagnostik und Therapie des Skelett- und Muskelsystems, der inneren Organe und des cranio-sakralen Systems
- diese 3 Systeme beeinflussen sich gegenseitig
- Diagnose: aufspüren von Verklebungen/Blockierungen
- Therapie: verschiedene therapeutische Techniken (bspw. Mobilisation) - nur mit den Händen
Thermotherapie - Kälte- und Wärmetherapie
- Kältetherapie
mit dem Ziel der Abschwellung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung sowie Herabsetzen der Muskelspannung (z.B. bei muskulären Verletzungen)
Gel-Packungen, Eislollies, Eiswasser (für Bandagen und Schwämme), Kältesprays (nur oberflächliche Wirkung); möglichst Natureis verwenden - Wärmetherapie
trockene Wärme (Heißluft) / feuchte Wärme (Fango)
Wärme erzeugt Mehrdurchblutung (3fach - im Vergleich Bewegung 18fach)
Wirkungen auf das vegetative Nervensystem: beruhigend, entspannend,
Hämatome keinesfalls mit Wärme behandeln; jedoch bei kleinen akuten Muskelverspannungen
Tapen bei Sportverletzungen
Tapes werden meist zur Unterstützung oder Stabilisierung von Gelenken oder zur Unterstützung bei der Behandlung orthopädischer Erkrankungen eingesetzt. Ob Finger, Sprunggelenke oder der Rücken, Tapes findet man heutzutage zu Hauf. Tapen kommt insbesondere im Hochleistungssport zum Einsatz, aber vermehrt auch bei Sportverletzungen bei Nicht-Spitzensportlern. Meist handelt es sich dabei tatsächlich um orthopädische Erkrankungen, die mit Hilfe einer konservativen Therapie behandelt werden.
Getapt wird heutzutage mit hochelastischen Tapeverbänden aus Nylon mit hypoallergenem Kleber. Die Tapes wirken, indem Sie versuchen über die Haut (Stimulation der Hautrezeptoren) und die Muskulatur Einfluss auf das Nerven- und Stoffwechselsystem, aber auch auf Bänder und Gelenke zu nehmen, den Muskeltonus zu reduzieren und dadurch Schmerzen zu reduzieren. Der Einfluss scheint daher zu rühren, dass durch das Anbringen des Tapes mehr Raum im geschädigten Gewebe entsteht und dadurch die Lymphflüssigkeit besser abfließen kann. Auch die Zirkulation des Blutes scheint durch das Tapen positiv beeinfluss zu werden, worauf man auf verbesserte bzw. schnellere Heilungsprozesse schließt.
Unterschieden werden die klassischen Sporttapes und die Kinesiologischen Tapes. Sporttapes werden, wie oben beschrieben, verwendet, um bspw. beim Volleyball ein Fingergelenk zu Tapen, so dass das Gelenk gesichert ist.
Kinesiologische Tapes, auf der Grundlage asiatischer Therapieformen, beeinträchtigen dagegen die Beweglichkeit im jeweiligen Gelenk nicht oder nur minimal und es wirkt auf die Mikrozirkulation, also den beschriebenen Abfluss der Lymphflüssigkeit und die verbesserte Blutzirkulation, die die Heilungsprozesse beeinfluss soll.
Um den Muskeltonuns zu reduzieren, das ist bei der sogenannten Detonisierung der Fall, wird der Muskel von Muskelansatz in Richtung Muskelursprung geklebt. Der Muskel soll dabei entlastet werden, u.a. indem die Muskelfaszie verschoben wird. In der Regel lässt der Schmerz sofort nach, aus eigener Erfahrung kommt hierzu eine Einschränkung: das Anbringen des Tapes wirkt nicht immer sofort schmerzreduzierend. Es kann auch dahingehend eine Reaktion bewirken, dass die Schmerzen punktuell zunächst zunehmen und dann langfristg nachlassen.
Tapen kann im übrigen auch auf andere bereiche als der Orthopädige angewendet werden. Frauen mit Menstruationsbeschwerden haben sehr positive Erfahrungen mit kinesiologischen Tapes gemacht. Das Artzt vitality Tape ist bei Menstruationsbeschwerden eine gute Idee.
Für das Tapen stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die in speziellen Kursen (Tageskursen) gelernt werden können. Unterschieden werden u.a. die Muskeltechnik, die Korrekturtechnik, die Lymphtechnik, die Ligamenttechnik, Cross-Taping oder Spiral-Taping.