Das etwa 3500 Jahre alte Yoga wird in sehr unterschiedlichen Stilen praktiziert. Ein wesentliches Prinzip aller Yoga-Stile sind die acht Pfade des Yoga, mit denen man bis zur Glückseligkeit gelangen kann.
Yoga-Stile
Mittlerweile sind eine Menge an unterschiedlichen Yoga-Stilen bekannt, dioe bekanntesten Stile sind Hatha-Yoga, Iyengar-Yoga, Ashtanga-Yoga, Jivamutki-Yoga, Vinyasa Flow, Bikram Yoga und sehr im Trend liegt derzeit Faszien-Yoga als Teilbereich des florierenden Faszientrainings.
Hatha steht für Kraft und Energie. Hatha-Yoga mit seinen langsamen Übungen ist der derzeit beliebteste Yogastil. Bei Hatha-Yoga werden die Muskeln gekräftigt, gleichzeitig flexibler und der Energiefluss wird positiv beeinträchtigt, so dass der Mensch durch die Anwendung ausgeglichener wird.
Das nach B.K.S. Iyengar benannte Iyengar-Yoga ist eine sehr präzise Form des Hatha-Yoga, die unter der besonderen Berücksichtigung der Asanas (Yogahaltungen) und Pranayama (Atemtechniken) den Schwerpunkt auf eine Einheit von Kraft, Flexibilität, Balance und Entspannung legt.
Ursprünglich für ungeduldige Jungs im königlichen Palast der indischen Stadt Mysore entwickelt, gilt Ashtanga-Yoga mit seinen dynamischen und kraftvollen Asana-Serien, bei denen jede Yogahaltung (Asanas) nach einer exakt festgelegten Reihenfolge immer genau fünf Sekunden gehalten wird, heuzutage als der härteste Yoga-Stil.
Als eine dynamische Form des Hatha-Yoga wird das in den 80er Jahren entwickelte Jivamutki-Yoga bezeichnet, das u.a. Madonna absolvierte. Jivamukti stammt aus dem Sanskrit Jivanmuktih, das lebende Seele (Jiva) und Befreiung (Mutki) bedeutet. Diese sehr intensive Form des Yoga, die nur Fortgeschrittenen empfohlen werden kann, beinhaltet nicht nur Asanas und Meditation, sondern beschäftigt sich mit den traditionellen Schriften. Traditionelle Musik begeitet die tänzerisch choreographierten Asanas, die Philosophie beinhaltet auch Gewaltlosigkeit bis hin zu den Rechten der Tiere (Veganismus) und Umweltschutz.
Wie das Ashtanga-Yoga gehört der Yoga-Stil Vinyasa Flow zu den dynamischen Formen des Yoga. Wie bei Iyengar-Yoga liegt der Fokus auf präzisen Asanas, deren Bewegungsabläufe im harmonischen Fluß absolviert werden, so dass der Übende konzentriert und fließend von einer Asana in die Nächste gelangt.
Bei einer Temperatur von etwa 35-40 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von rund 40% wird bei der nach Chordry Bikram benannten populären Yogaform Bikram-Yoga schwitzend eine 90 minütige Serie von 26 Asanas und 2 Pranayama (Atemübungen) zur Entgiftung des Körpers durchgeführt.
Schlussendlich soll das auch als Yin-Yoga bekannte Faszien-Yoga, einer Mischung aus fließenden Bewegungen, sanften Dehnungen und lang gehaltenen Asanas, auf die Faszien wirken, indem man einerseits bewusst die Dehnung spürt und andererseits bewusst in die gedehnten Körperpartien hinein atmet und dabei tiefer in die Dehnung hinein geht, wodurch man angeblich das Bindegewebe dehnt.
Die acht Pfade des Yoga
Fast alle der genannten Yoga-Stile gehen in der Philosophie und in ihrer Ausrichtung auf die acht Pfade des Yoga zurück. Nicht immer wird dies explizit benannt, insbesondere die westlich entwickelten Stile halten sich hier etwas zurück.
- Yama
Dieser Pfad beschreibt den Umgang des Yogi mit der Umwelt und umfasst in fünf Unterpunkten die Regeln und dass Verhalten gegenüber Anderen. - Niyama
Niyama beschreibt den Umgang mit sich selbst. In einer Selbstreflexion setzt man sich mit sich selbst auseinander - Asana
Mit Asana wird der Umgang mit dem Körper eröffnet. Rund 800 unterschiedliche Haltungen trainieren den Körper. In der westlichen Welt ist insbesondere dieser Pfad verbreitet, stellt allerdings nur einen der acht Pfade dar. - Pranayama
Die Kontrolle der Atmung ist wie bei Pilates ein Kernelement des Yoga. Eine Atemübungen besteht aus vier Teilen: Ausatmen (Recaka), Atem anhalten (Sunyak), Einatmen (Puraka), Atem anhalten (Kumbhaka). Ähnlich findet man dies auch in europäischer Literatur: Einatmen, Ausatmen und warten, bis der Atem von alleine wiederkommt. - Pratayahara
Unter Pratayahara wird die Beherrschung der Sinneswahrnehmung verstanden. Die Konzentration auf das Wesentliche, ohne Ablenkung durch äußere Reize, lenkt die Aufmerksamkeit nach Innen. - Dharana
Als nächster Schritt folgt die Konzentration auf eine einzige Sache. Dharana. Der Geist verbindet sich dabei mit dem Gegenstand, auf den wir uns konzentrieren. - Dhyana
Dhyana wird als die echte, die wahre Meditation bezeichnet. Der Yogi, der dies behrrscht, erhält Einblicke, die sonst nicht möglich sind. Spätestens bei diesem Schritt wird nur noch Jener erfolgreich sein, der sich ganz und gar auf die Philosophie des Yoga einlassen kann. - Samadhi
Die Glückseeligkeit als höchstes Ziel von Yoga erreicht der Yogi, indem er seinen Geist vollständig mit dem Gegenstand der Meditation (siehe Dharana) verschmelzen lässt, mit ihm Eins wird und seine eigene Identität schwindet.