Wissenswertes zum Sprung im Gerätturnen
Der Sprung ist das erste Gerät der Frauen und das vierte Gerät der Männer in der olympischen Reihenfolge der Wettkampfgeräte des Gerät- und Kunstturnens.
Nachdem bis 2001 am Sprungpferd gesprungen wurde - die Frauen quer, die Männer längs - ist seit der Weltmeisterschaft 2001 der Sprungtisch im Einsatz. Nach wie vor wird über max. 25m angelaufen und mittels eines Sprungbretts abgesprungen. Nach dem Absprung erfolgt die erste Flugphase, dann der Handaufsatz, der Abdruck von den Händen, die zweite Flugphase und schlussendlich die Landung. Die zweite Flugphase hat einen hohen Stellenwert bei der Bewertung, so dass nach dem Abdruck eine hohe zweite Flugphase und anschließend eine sichere Landung gezeigt werden müssen. Die Landung beim Sprung erfolgt in der dafür vorgesehenen Landezone, die nicht zu nah am Sprungtisch, aber auch nicht seitlich abweichend sein darf, auch wenn die Weite nicht mehr explizit in die Wertung mit einfließt. Bei den Frauen beträgt die Wettkampfhöhe des Sprungtisch 125cm, bei den Männern 135cm.
Entwicklung des Geräts Sprung
Wie bereits erwähnt, hat sich die Disziplin vom Sprungpferd hin zum Sprungtisch mit Schürze und Federung entwickelt. Sprünge sind dadurch sicherer, die Federung samt Polsterung dämpft Kraftspitzen, die leicht nach oben geneigte Stützfläche unterstützt zusammmen mit der Federung den Abdruck für eine hohe zweite Flugphase. Wie der Sprungtisch, der übersprungen wird, haben sich auch die Sprungbretter weiter entwickelt. Vom ersten RHEUTER-Brett hin zu den modernen Hochleistungssprungbrettern mit fünf oder acht Federn liegen Welten. Details zur Entwicklung der Sprungbretter haben wir in der Kategorie Sprungbretter erläutert.
Bewertung Sprung bei Wettkämpfen
Die Bewertung der Disziplin Sprung ist sehr schwierig, da nur Sekundenbruchteile zur Verfügung stehen. Einmal zum falschen Moment geblinzelt, schon hat man das wesentliche des Sprungs übersehen. Die Turnerinnen und Turner geben vor dem Sprung bekannt, welchen Sprung sie zeigen. Somit fällt das Ermitteln des Ausgangswertes durch ein separates Kampfgericht weg. Sprünge sind heutzutage mit Ausgangswerten bis zu 7,2 Punkten zu sehen, die Wertigkeit (D-Note / Difficulty) eines jeden Sprungs ist im CdP, dem Code de Pointage, festgelegt. Der CdP ist die internationale Wertungsvorschrift im Gerät- und Kunstturnen. Zum Ausgangswert kommen ein maximaler Wert von 10 Punkten (E-Note, Exekution) hinzu, wenn der Sprung perfekt geklappt hat, also Sprunghöhe, Landung, Rotationsrichtung, Achsen und Technik keine Abzüge ergeben. Ein perfekter Sprung mit Ausgangswert 7,2 erhält demnach eine Wertung von 17,2 Punkten.
Die Abzüge werden wie in allen Turndisziplinen in Zehnteln vorgenommen. So wird bspw. für das verlassen der Landezone (Schritt) mit einem Fuß 1/10 abgezogen (-0,1 Punkte), mit beiden Füßen 3/10 (-0,3 Punkte) und eine Landung außerhalb der Landezone mit beiden Füßen wird mit 5/10 (-0,5 Punkte) abgezogen.
Sprunggruppen
Die verschiedenen Sprünge werden in Gruppen eingeteilt, da u.a. bei Wettkämpfen (etwa Gerätefinals) zwei Sprünge aus zwei unterschiedlichen Sprunggruppen gezeigt werden müssen.
- Sprunggruppe 1: Sprünge ohne Salti (Handstütz-Sprungüberschläge, Yamashita, Rondat) mit oder ohne Längenachsendrehung in der ersten oder zweiten Flugphase
- Sprunggruppe 2: Handstütz-Sprungüberschlag vorwärts mit oder ohne 1/1 Drehung in der ersten Flugphase - Salto vorwärts oder rückwärts mit oder ohne Längsachsendrehung (LAD) in der zweiten Flugphase
- Sprunggruppe 3: Handstütz-Sprungüberschlag mit viertel (1/4) oder halber (1/2) LAD in der ersten Flugphase (Tsukahara)- Salto rückwärts oder vorwärts mit oder ohne Längsachsendrehung in der zweiten Flugphase
- Sprunggruppe 4: Sprünge aus dem Rondat (Yurchenko-Sprünge) mit oder ohne ganzer (1/1) LAD in der ersten Flugphase - Salto rückwärts mit oder ohne LAD in der zweiten Flugphase
- Sprunggruppe 5: Sprünge aus dem Rondat mit halber (1/2) LAD in der ersten Flugphase - Salto vorwärts mit oder ohne LAD in der zweiten Flugphase
Sprungtisch oder Sprungpferd
Das Gerät- und Kunstturnen hat sich eine Neuerung vollzogen, die sich ganz langsam auch auf den Schulsport überträgt. Das bisherige Sprungpferd wurde im Wettkampfsport im Jahr 2001 durch einen Sprungtisch ersetzt und gilt seitdem als offizielles Wettkampfgerät sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Bei der Wahl des Sprungtisches sollten Sie auf die Qualität achten und nicht das günstigste Gerät wählen. Wer den Sprungtisch im Wettkampf einsetzen will, sollte darüber hinaus auf die FIG-Zulassung achten.
Der Sprungtisch Ergojet Rio von Spieth ist dabei das führende Gerät, das im Wettkampfsport am häufigsten zum Einsatz kommt. Dessen Qualität ist unumstritten und das FIG-Prüfsiegel ist vorhanden.
Vorteile Sprungtisch
Welche Vorteile bietet nun eigentlich der Sprungtisch gegenüber dem herkömmlichen Sprungpferd? Am Sprungtisch ist die Abdruckfläche deutlich größer als am Sprungpferd, so dass der Aspekt der Sicherheit verbessert wird. Die vorgezogene Schürze (verlängerte Stützfläche mit etwa den Maßen 105 x 90cm) ist gleichzeitig ein Schutz beim Aufprall auf das Gerät. Im Schulsport kann durch die breitere und vorgezogene Abdruckfläche die Angst der Schülerinnen und Schüler schneller abgebaut werden.
Im Wettkampfsport werden alle Sprünge durch die verbesserte Federkraft der doppelschichtigen Fiberglasschale (Ergojet Sprungtisch der Fa. Spieth) unterstützt. Dies gilt natürlich ebenso für den Schulsport, wobei bei den eher einfachen Sprüngen wie Sprunghocke oder Handstütz-Sprungüberschlag diese Wirkung weitaus weniger zum Tragen kommt und eher Salti im Wettkampfsport durch den Sprungtisch unterstützt werden. Die Federkraft hat noch einen weiteren Vorteil: die reduziert die Kraft, die auf die Handgelenke und die Schulter der Athletinnen und Athleten einwirkt.
Im Vergleich zum Sprungpferd und auch zum Sprungkasten ist die Höhenverstellung von in der Regel 110 bis 140 cm vereinfacht worden. So lässt sich das sowohl für Mädchen (Frauen) als auch für Jungen (Männer) identische Gerät stufenlos verstellen. Die Unterscheidung Pferd quer oder Pferd längs ist damit ebenfalls hinfällig.
Da der Sprungtisch ein Gewicht von ca. 170kg aufweist, wird dieser je nach Bedarf mit oder ohne Fahreinrichtung angeboten. Gerade in kleineren Vereinen ohne feststehende Geräte ist diese Fahreinrichtung unumgänglich, schließlich sollen die Kinder das Gerät selbständig aufräumen können.
Turngeräte für den Sprung kaufen
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